Küchenabfälle richtig entsorgen

Robert

Küchenabfälle entsorgen

Das Statistische Bundesamt verzeichnete für das Jahr 2021 pro Einwohner und Jahr rund 159 Kilogramm an Hausmüll. Der weitaus größte Teil dieses Hausmülls stammt aus der Küche. Hinzu kommen weitere 67 Kilogramm organischer Abfälle aus der Biotonne, die wiederum hauptsächlich aus der Küche kommen. Ebenso sind die sogenannten Wertstoffe gesondert erfasst, etwa Glas, Metall, Kunststoffe oder Verpackungen.

Auch bei den Wertstoffen lassen sich zumindest Anteile der Küche als Entstehungsort zuordnen, schätzungsweise etwa 70 Kilogramm. Abgerundet sind dies 300 Kilogramm an Abfällen aus der Küche, pro Kopf und pro Jahr. Jeden einzelnen Tag produzieren wir alle zusammen (allein Deutschland) so über 67.000 Tonnen Küchenabfälle im erweiterten Sinn. Um sich das bildlich vorzustellen, es braucht rund 5.200 Müllwagen, um nur den Küchenabfall Deutschlands von einem Tag abzutransportieren.

Doch vor deren Abtransport sollten Küchenabfälle richtig sortiert werden – das gelingt am einfachsten mit einem Abfalltrennsystem für die Küche. Es ist leicht vorstellbar, dass unsortierte Küchenabfälle in diesen gigantischen Mengen große Probleme bei der Entsorgung bereiten. Von den Gefahren für die Gesundheit und natürlich die Umwelt gar nicht erst zu reden.

Was genau sind Küchenabfälle eigentlich?

Küchenabfälle lassen sich in Segmente unterteilen, die jeweils unterschiedlich sortiert und entsorgt werden sollten. Das sind:

1. Organische Rest-Stoffe aus der tierischen und pflanzlichen Zubereitung von Speisen

2. Verpackungen von Lebensmitteln

3. Rest-Flüssigkeiten aus der Zubereitung von Speisen und Getränken

4. Recycelbare Wertstoffe

Im deutschen Abfallentsorgungssystem sind diesen vier Segmenten farblich unterscheidbare Müllbehälter zugeordnet (variieren dennoch nach Bundesland):

  • Braun (Biotonne) für organische Rest-Stoffe
  • Grün für den Wertstoff Glas
  • Blau für den Wertstoff Papier
  • Schwarz für gemischte Abfälle ohne Zuordnung
  • Der gelbe Sack für Verpackungen

Die folgende Liste führt Küchenabfälle auf, die in die Biotonne (Farbe Braun) gehören. Allerdings wird die Bereitstellung der Biotonne durch die Gemeinden nicht überall umgesetzt, obwohl seit 2015 eine gesetzliche Pflicht hierzu besteht. Der NABU errechnete, das etwa 40 % aller Küchenabfälle in der Restmülltonne landen.

  • Fleisch- und Fischreste
  • Knochen
  • Federn
  • Haare
  • Käsereste oder allgemein Reste von Milchprodukten
  • Reste von Backwaren (Brot, Brötchen, Kuchen)
  • Teebeutel (ohne Papier, Schnur oder Klammer)
  • Kaffee und Kaffeefilter (jedoch keine Kapseln)
  • Eierschalen
  • Schalen von Gemüse und Früchten

Auch Papier, in das zum Beispiel organische Abfälle gewickelt sind, gehört dazu, jedoch nur, wenn das Papier geringe Farbanteile aufweist und nicht veredelt (Hochglanz etc.) ist. 

Leider wird sogar auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz angegeben, dass auch biologisch abbaubare Kunststoffe in die Biotonne sollen. Auf den Wertstoffhöfen sind die Mitarbeiter jedoch nicht glücklich darüber, denn der Abbauprozess dieser Kunststoffe dauert zu lange und stört die Umwandlung in Humus genauso wie die Entwicklung von Biogas.

Was ist mit Frittierfett und anderen Flüssigkeiten aus der Küche?

Öle und Fette, die den größten Anteil an flüssigen Abfällen in der Küche ausmachen, sind ein Fall für die Restmülltonne (schwarz). Aber in einem geschlossenen Behältnis. Nicht einfach in die Tonne kippen oder, noch weit schlimmer, in den Ausguss. Abgesehen davon, dass die Öle und Fette früher oder später die Abflussleitungen verstopfen, belasten sie in hohem Maße die Kläranlagen. Übrigens lässt sich Frittierfett problemlos mittels eines herkömmlichen Kaffeefilters reinigen und dann wiederverwenden. Erst wenn das Öl eine sehr dunkle Farbe angenommen hat, sollte es entsorgt werden. Im Durchschnitt lässt sich Frittieröl rund sechsmal wiederverwenden, wenn es nach jedem Frittiervorgang gefiltert wird.

Der Gelbe Sack, wer weiß denn schon, was da hineingehört?

Es gibt wohl kaum größere Unsicherheiten in Bezug auf die Entsorgung von Küchenabfällen als bei dem Thema Gelber Sack und was da hinein soll oder darf.

Grundsätzlich dient der Gelbe Sack der Sammlung von Verkaufsverpackungen aus verschiedenen Materialien. Dazu gehören:

Kunststoffe z. B.:

  • Plastiktuben
  • Spül- und Waschmittelflaschen
  • Styropor
  • Margarinebecher
  • Plastiktüten und -folie
  • Joghurtbecher

Metalle wie:

  • Konservendosen
  • Alufolien, -deckel und -schalen
  • Metallverschlüsse
  • Metalltuben
  • Getränkedosen

Verbundstoffe in der Art von:

  • Vakuumverpackungen
  • Milchkartons
  • verschweißte Folien
  • Getränkekartons

Was die Unsicherheiten beim Gelben Sack vergrößern, sind zum Beispiel die Angaben, dass Verpackungen, die nur aus Karton oder Papier bestehen, nicht dort hineingehören, obwohl sie den Grünen Punkt aufweisen. Sie gehören in den blauen Abfallbehälter. Genauso verhält es sich mit Glas, grüner Behälter.

Was kommt an Küchenabfällen in den schwarzen Restmüllbehälter?

Eigentlich bleiben bei korrekter Einteilung der Küchenabfälle in die Sammelsysteme nur noch stark verschmutzte Verpackungen und wirklich alte Öle und Fette für die Restmülltonne. Doch in der Realität fallen in Küchen weitere Dinge an, die dann in die schwarze Tonne gehören. Wenn etwa Omas alte Suppenterrine auf den Boden fällt, dann sind deren Scherben ein Fall für die Restmülltonne, genauso wie Staubsaugerbeutel etc. Nicht jedoch defekte elektrische Küchengeräte oder Batterien und Akkus. Die sind wieder eine Geschichte für sich.

Unternehmen haben es noch schwerer

Wer nun glaubt, für private Haushalte erscheine die korrekte Entsorgung von Küchenabfällen als kompliziert und aufwändig, der sollte sich einmal mit HACCP auseinandersetzen. Mit der EU-Verordnung Nr. 852/2004 wurde allen europäischen Unternehmen, die sich in irgendeiner Weise mit der Verarbeitung oder dem Vertrieb von Lebensmitteln beschäftigen, das HACCP-Konzept vorgeschrieben.

Letztlich aber dient die Eigenverantwortung in privaten Haushalten bezüglich der Entsorgung von Küchenabfällen genauso wie das HACCP im Gewerbe der Schonung unserer Umwelt und damit auch uns allen. 

Robert

Robert ist ein leidenschaftlicher Autor mit einem Faible für Haus- und Gartenarbeit. Er liebt es, sein Wissen und seine Erfahrungen in diesen Bereichen mit anderen zu teilen. Zusätzlich testet er gerne Produkte und teilt seine ehrlichen Bewertungen, um anderen bei ihren Kaufentscheidungen zu helfen.

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